Im Jahre 2018 installierte der Künstler Yves Charnay an der Fassade der Jakobstraße 38 in der Altstadt Magdeburs eine moderne Lichtinstallation, die es bisher noch nicht gab. Er kam durch die Forschungen Otto von Guerickes auf die Idee, dies an einer Hauswand umzusetzen.
Otto von Guericke (1602–1686) beobachtete nämlich bereits vor 1672 in seinen Experimenten farbige Schatten, die durch das Zusammenspiel zweier Lichtquellen entstehen. Er beschrieb es so: „Man kann einen vollkommen blauen Schatten auf einem weißen Blatt Papier erzeugen, indem man einen Finger oder einen anderen Gegenstand zwischen das Papier und eine brennende Kerze hält. Der Schatten erscheint dann nicht schwarz, sondern rein blau.“
Wie erfolgte die technische Umsetzung der Installation Farbige Schatten?
Verschiedenfarbige Lichtquellen und strategisch platzierte Objekte wurden miteinander kombiniert. Daraus resultieren Schatten, die dann nicht in Grau oder Schwarz, sondern in lebendigen Farben erscheinen.
Zu diesem faszinierenden Phänomen erklärte Yves Charnay: „Farbe ist weder eine Welle noch ein Pigment oder Farbstoff; sie ist weder flüssig noch fest, weder undurchsichtig noch transparent oder reflektierend. Sie ist ein Sinneseindruck, den unser Gehirn erzeugt und unser Geist in Kunst verwandelt.“
Noch mehr Wissenswertes über Otto von Guericke und seine Entdeckungen finden Sie im Otto-von-Guericke-Museum (Lukasklause), Schleinufer 1, 39104 Magdeburg
(zu Fuß erreichbar in 10 Minuten)
Geöffnet: täglich von 10:00 – 17:00 Uhr (Montag geschlossen)